Wiederaufbau im Ahrtal – Hilfe für die Opfer der Flutkatastrophe
Die verheerende Flutkatastrophe im Ahrtal am 14. Juli 2021 hat unzählige Menschen vor große Herausforderungen gestellt. Die Ahr wird zum reißen Strom, der das ganze Tal überflutet und eine Schneise der Verwüstung hinterlässt. Die Infrastruktur vielerorts komplett zerstört, kein Trinkwasser, kein Strom, Häuser und Autos teilweise oder komplett von den Wassermassen mitgerissen. 70% der 4200 Gebäude werden entweder komplett zerstört oder stark beschädigt; Lebensträume und Existenzen in einer Nacht einfach weggespült.
Es laufen unzählige Hilfsmaßnahmen des Bundes und verschiedener Hilfsorganisationen an. Das Ausmaß der Verwüstung ist jedoch zu groß, um überall schnell Hilfe zu leisten. Viele Menschen blieben tagelang ohne Strom und fließend Wasser in ihren beschädigten Häusern und Wohnungen.
Gemeinsam mit ein paar Mitarbeitern und Angehörigen macht sich Michael Kasper wenige Tage danach spontan mit einem Anhänger und ein paar Kisten Wasser auf den Weg nach Kreuzberg. Ein Mitarbeiter unseres Hauses ist in der Ahrregion tief verwurzelt. Zeit seines Lebens, als Kind und jetzt mit seiner Familie, verbrachte er auf dem Kreuzberger Campingplatz Viktoria Station jeden Sommer. Mit dem Betreiber Christoph Zerwas verbindet ihn eine tiefe Freundschaft. Die Flut hatte diesen Ort der Erholung einfach ausradiert und nur Schutt und Schlamm zurückgelassen.
„Wenn man es nicht mit eigenen Augen gesehen hat, kann man sich das wirkliche Ausmaß nicht vorstellen. Die Bilder in den sozialen Medien und im Fernsehen sind schon erschreckend, aber vor Ort zu sehen, was das bedeutet und die gewaltige Zerstörung live zu erleben, ist eine ganz andere Hausnummer.“, stellt Michael Kasper nach seinem ersten Wochenende in Kreuzberg fest. Es fehlt an allem. Mit den paar Kisten Wasser kommt man nicht weit. Und Hilfe wird hier in noch ganz anderer Form benötigt. Und so kommt eine umfassende Hilfsaktion in Gang, die jede freie Minute des Unternehmers und sein ganzes organisatorisches Können in den kommenden Wochen einfordern wird.
Anfangs bei der Erstversorgung mit dem Notwendigsten: palettenweise Trinkwasser, Toilettenpapier, Windeln, Putztücher, Reinigungsmittel, Kellerpumpen, Notstromaggregate …
Fa. Boels unterstützte uns mit Notstromaggregaten und großen Tanks zu Sonderkonditionen.
…später wurden Bagger, eine Schwerlastsiebanlage, Baugerüste und weiteres Bau- und Gewerk-Equipment organisiert, um beim Abtragen von Schutt und Müll und der Rückgewinnung von Mutterboden zu helfen, der für die Wiederherstellung weggeschwemmter Flächen genutzt wurde.
Der Wiederaufbau vor Ort
Es wurden Straßen freigeräumt, Häuser im Dorf kernsaniert, Keller leergepumpt, Gelände geebnet, Flächen wiederhergestellt und Rohrleitungen und Strom verlegt, um die Infrastruktur im Einsatzgebiet wieder funktionsfähig zu machen. Dabei lag der Fokus stets darauf, den Menschen vor Ort möglichst bald wieder normale Lebensumstände zu ermöglichen. Ein besonderes Herzensprojekt war die Errichtung zweier Spielplätze, da diese Katastrophe besonders auch für die Kleinsten ein traumatisches Erlebnis war. Für den umgesiedelten Kindergarten wurde ein Spielplatz am neuen Standort und in der Nähe des Bahnhofes ein zweiter errichtet. Und es war schön zu sehen, wie sich unsere Helfer mit anderen lokalen privat organisierten Helfergruppen zusammengeschlossen haben und gemeinsam Großes geschafft und viel Leid gelindert haben.
Für die großartige Unterstützung bedanken wir uns bei…
- den Landwirten für Ihre Unterstützung bei der Bodenvorbereitung und Aussaat des Rasens.
- allen Bagger- Radlager- und LKW-Fahrern für ihre Hilfe bei der Entschuttung, Mutterbodenrückgewinnung und Flächenebnung.
- den Helfern vom gemeinnützigen Verein Camper Helfen
- wir danken den langjährigen Campern und allen fleißigen Helfern von #Hilfe 1 zu 1.